In Deutschland vergrößert sich die Kluft zwischen Top- und Geringverdiener drastisch, die Mittelklasse droht wegzubrechen. Welche Berufe gehören aber zu denen, mit denen es an die Spitze der Gehälter geschafft werden kann?
Zu den Spitzenverdienern in Deutschland gehören unter anderem die Ärzte. Im innerdeutschen Ranking, das 2008 erneut durchgeführt wurde, erarbeiteten sich die Mediziner mit 75.000 Euro Bruttogehalt Platz fünf. Zu dem durchschnittlichen Jahreseinkommen können rund 3.750 Euro an Sonderzahlungen im Jahr dazu verdient werden. Ein gutes Argument, um Medizin zu studieren: Das Gesundheitswesen wird immer weiter wachsen, auch in der Zukunft. Die Lebenserwartung und das Gesundheitsbewusstsein der Gesellschaft steigen. Ein Mediziner, der sich mit Spezialwissen, wie die Arbeit mit alten Menschen, qualifizieren kann, erhöht automatisch seinen Wert.
Unternehmensberater werden häufig eingestellt, wenn Betriebe ihre Probleme nicht mehr alleine lösen können. Spezielle Berater kennen nicht jedes Detail des Tagesgeschäfts und haben so oft die Möglichkeit Probleme objektiver zu behandeln. Auch in finanzieller Hinsicht verschafft der neutrale Blick durchaus einen Vorteil. Die Berater belegen im Gehaltsranking Platz vier und verdienen im Jahr durchschnittlich 76.172 Euro brutto. Allein 13.000 Euro davon sind Sonderzahlungen.
Bei Piloten, Flugingeneuren und Fluglotsen beläuft sich der jährliche Gehaltscheck auf 77.796 Euro. Die sogenannten Luftverkehrsberufe belegen damit Platz drei im Ranking der Spitzenverdiener. Auch sie können ein zusätzlich Plus von 6.108 Euro an Bruttosonderzahlungen jährich auf ihrem Konto verbuchen. In Deutschland dauert die Ausbildung zum Fluglotsen etwa zwei bis drei Jahre und nur fünf Prozent der Bewerber werden angenommen. Die hohe Verantwortung der Luftverkehrsberufe erklärt die beträchtliche Bezahlung.
Rechtsvertreter und Rechtsberater schaffen es auf Platz zwei des Rankings. Der lange und schwierige Studienweg scheint sich also im Berufsleben auszuzahlen. Anwälte verdienen im Durchschnitt 82.135 Euro brutto, allein zehn Prozent des Bruttolohns sind Sonderzahlungen. Das lange Studium sollte nach Möglichkeit mit einem „Vollbefriedigend“, also einem Prädikatsexamen abgeschlossen werden, um bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage die Chancen auf einen Job in einer Spitzenkanzlei oder am Gericht zu erhöhen.
Spitzenreiter des Rankings ist der Beruf des Geschäfts- oder Bereichsleiters. Geschäftsführer gelten nicht als Arbeitnehmer und verdienen im Durchschnitt 92.556 Euro Bruttogehalt im Jahr. Auch die erhaltenen Sonderzahlungen stehen an der Spitze. Mit rund 16.000 Euro sind sie rekordverdächtig und suchen ihresgleichen.
Ein Jobverlust nach der Finanzkrise im Herbst 2008 ist in den Berufen also nicht wahrscheinlich. Viele Unternehmen in Deutschland suchen immer noch verstärkt nach Fach- und Führungskräften, die auch entsprechend hoch bezahlt werden. Die meisten Berufe, mit denen ein Gehalt im Spitzenbereich erreicht werden kann, erfordern ein Universitätsstudium. Aber auch Ausbildungen zum Piloten oder Fluglotsen ermöglichen den Arbeitnehmern und Angestellten ein hohes Einkommen.
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